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Vertrauen ins Missvertrauen. #(dis)TRUST

May 20, 2015

So today we had a field trip to my neighbor town’s Domestic Violence Center and although I was really looking forward to it, I didn’t expect to learn so many new things. Of course, everybody knows what violence is, especially if you grow up in a big city, you are aware of that danger since you are born. But that is just a tiny little percentage of all the abuses that actually happen, on a daily basis, in „normal“ households, during the day, with victims that know their abuser too well…

Here are three shocking facts about abuse:

  • 1 in 4 women will experience domestic violence during her lifetime
  • more than 60% of domestic violence incidents happen at home
  • about 3 million children witness domestic violence in their homes every year

To me, this shows that abuse doesn’t usually happen „at night in a dark corner of a dirty street“. It happens in homes on a daily basis. Sometimes the victim doesn’t even realize that (s)he has been abused. Abuse doesn’t necessarily have to be physical. It can be psychological, economical, social, verbal, etc.

Besides a tour through the old and new facilty, we also got to speak to a domestic violence survivor which I am not going to explain any further. We signed a paper that said we wouldn’t tell anyone any information about the victims, as that could be very dangerous for them. At that point I just started to think HOW dangerous domestic violence really can become. It could be the own husband, parents, relatives, close friends that you have had for years…

But how do I know when it get’s to a point where a relationship gets abusive? How much trust is healthy? Does this mean I can’t trust anybody anymore?

NO! But in a relationship it is important to feel comfortable, to say what you what and for your partner, etc to accept your needs. Speaking about trust and distrust more in general. This is more a question of personal character. And as character is shapen by experience, it depends on your past experiences if you are a person that trust others easier or not. But over all I can just repeat myself: as long as you feel comfortable with what you are doing, it is okay. Life is tightrope walk, a tiny little path with two endless steep cliffs on both ends and we have to find our balance in between. If we trust someone too much, they might harm us or take advantage of that trust but on the other hand if we don’t trust anybody, who is going to be there when we get off the path? Who is going to pull us back up so that we don’t fall?

At this point I want to take some time to thank all my family and friends at home in Austria for their endless support! I don’t take this for granted at all because we all have stuff going on that we have to take care of but even this long distance – about 7.500 km, by the way – can’t stop you guys from giving me the power I need.

And I also want to thank all my family and friends here in my new home for their acceptance! I am having a GREAT, GREAT time here and I have to thank you guys for that! I am so, so, so glad to have met all of you!!

If you have any comments or thoughts you want to share, you are always more than welcome to post them here, I'd love to hear/read your opinions anytime!!

20. Mai 2015

Also heute waren wir im Zentrum häuslicher Gewalt auf Lehrausgang und obwohl ich mich wirklich darauf gefreut habe, muss ich zugeben, dass ich mir nicht erwartet habe soviel neues an dem heutigen Tag zu lernen. Ich meine, wir alle wissen was Gewalt bedeutet, erst recht, wenn man in einer großen Stadt aufwächst, immer mit der Angst und Vorsicht erzogen, dass hinter jedem Menschen ein „Verückter“ stecken kann. „Öffne nicht die Tür für Leute, die du nicht kennst!“ „Red nicht mit Fremden!“ „Steig in kein fremdes Auto!“ Der „Hör nicht auf Fremde, wenn sie sagen sie haben Hundebabys im Auto, die sie dir zeigen wollen!“, ist wohl allen nur zu gut bekannt. Aber das ist nur ein winzig kleiner Anteil aller Missbräuche, die tatsächlich täglich, im eigenen „normalen“ Haushalt, am helllichten Tag passieren. Ganz zu schweigen zwischen Opfer und Tätern die einander nur allzu gut kennen.

Hier sind 3 schockierende Fakten über Missbrauch:

  • 1 von 4 Frauen wird in ihrem Leben Opfer häuslicher Gewalt
  • mehr als 60% der Missbrauchsfälle finden im eigenen Zuhause statt
  • über 3 Millionen Kinder werden Zeuge häuslicher Gewalt in deren Haus jedes Jahr

Für mich zeigen diese Fakten, dass Missbrauch nicht nur „nachts in der dunklen Ecke einer dreckingen, verwinkelten Straße“ stattfindet. Aber am helllichten Tag, im eigenen Zuhause, tagtäglich, ohne dass irgendjemand auch nur etwas ahnt. Teilweise realisieren nicht einmal die Opfer früh genug, dass sie gerade Opfer eines Missbrauchs geworden sind. Missbrauch ist nicht nur physisch in Form von Gewalt; psychologischer, wirtschaftlicher, sozialer, verbaler, etc Missbrauch ist genauso eine Form von häuslicher Gewalt.

Neben ein Tour durch das alte und neue Gebäude, hatten wir dann auch die Ehre mit einem Opfer häuslicher Gewalt zu sprechen, ich werde an dieser Stelle aber nicht weiter ins Detail gehen. Wir haben ein Papier unterschrieben um zu versprechen, dass wir keine Informationen über die Opfer nach außen tragen würden, um für deren Sicherheit weiterhin zu sorgen. An diesem Punkt habe ich dann angefangen zu verstehen WIE gefährlich so eine Situation wirklich werden kann. Es kann sich bei dem Täter um den eigenen Ehemann, Eltern, Verwandte, engste Freunde handeln…

Aber wie kann man wissen wann eine Beziehung missbräuchlich wird? Wieviel Vertrauen ist gesund? Heißt das, ich sollte niemandem mehr vertrauen?

NEIN! In einer Beziehung ist es wichtig, sich wohl zu fühlen, sagen zu können was man will, und einen Partner zu haben der einen selbst und diese Wünsche akzeptiert. Aber mehr über Vertrauen und Misstrauen im Allgemeinen: Ich denke da handelt es sich dann mehr um eine Frage von Charakter. Und nachdem Charakter von Erfahrungen geformt wird, hängt es von unseren vergangenen Erfahrungen ab, ob man eine Person ist, die leicht vertrauen kann oder nicht. Alles in allem, kann ich mich selbst nur wiederholen: so lange man sich wohlfühlt, mit dem was man tut, ist alles in Ordnung. Das Leben ist eine Gratwanderung, ein kleiner, schmaler Pfad mit zwei endlos steilen Klippen an beiden Seiten und es ist unsere Aufgabe die nötige Balance zu finden. Vertrauen wir jemandem zuviel, könnten wir verletzt oder ausgenutzt werden, aber wenn wir überhaupt niemandem Vertrauen schenken, wer unterstützt uns, wenn wir unsere Balance verlieren? Wer hilft uns zurück auf den Pfad damit wir nicht fallen?

An dieser Stelle möchte ich mir etwas Zeit nehmen um meiner Famile und Freunde zu Hause in Österreich für deren endlose Unterstützung danken! Das ist wirklich nicht selbstverständlich, wir alle haben mehr als genug Sachen zu erledigen aber nicht einmal eine so lange Distanz – 7.500 Kilometer, nebenbei angemerkt – können euch stoppen, mir die Energie zu geben die ich brauche!

Ich möchte aber sehr wohl auch meiner Familie und Freunden hier in meinem neuen Zuhause für deren Akzeptanz danken! Ich habe eine AUßERORDENTLICH TOLLE Zeit hier und das hab ich nur euch zu verdanken! Ich bin so, so, so dankbar, dass ich euch alle kennenlernen durfte!

Alle, die Kommentare oder Gedanken haben, die sie gerne teilen möchten, sind mehr als willkommen diese hier zu hinterlassen. Ich freue mich über jede einzelne Meinung von euch!!